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Am nächsten Tag nahm ich an einem Tagesausflug der Fraser Island Company nach Fraser Island teil. Die Tour kostete 103 AU$. Fraser Island ist die
größte Sandinsel der Welt und ist ungefähr 185000 Hektar groß. Die Insel ist 124 Kilometer lang und zwischen fünf und 27 Kilometer breit. Die höhste
Erhebung ist der Mt. Bowarrady mit 244 Metern.
Wer glaubt, dass dort nichts wachsen würde, der hat sich getäuscht. Die Insel ist fast komplett mit Regenwald bedeckt.
Nachdem unsere etwa 30 Personen starke Reisegruppe mit der Fähre zur Insel übergesetzt war, saßen wir auf einen allradbetriebenen Omnibus auf. Die Sandstraßen auf der Insel wurden in der Vergangenheit errichtet, um auf der Insel geschlagenes Holz zum Strand zu transportieren. Heute benutzen nur Touristen und die Ranger die Pisten, denn Fraser Island ist nun Nationalpark und Weltkulturerbe.
Auf der Insel gibt es sogar über 50 Seen. Sie entstanden, weil sich Laub etc. in einer Senke ansammelte und auf diese Weise den Boden versiegelte, so
dass das Wasser nicht mehr versickern konnte. In den Seen kann man sogar gefahrlos schwimmen, denn sie sind nicht besonders tief und es gibt nur ein
paar etwa Finger lange Fische im Wasser. Bei den äußeren Aufnahmen handelt es sich um den Lake Garawongera.
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Nach dem Mittagessen fuhren wir mit dem Bus zum Maheno Shipwreck. Die Maheno wurde 1905 in Schottland gebaut und war im ersten Weltkrieg ein
Lazaretschiff. 1935 wurde sie ausgemustert und zum Schrottwert nach Japan verkauft. Während das Schiff nach Japan geschleppt wurde kamen der Schlepper
und die Maheno in einen Sturm. Die Maheno riss sich los und strandete auf Fraser Island. Dabei wurde sie so hoch auf den Strand geworfen, dass eine
Bergung nicht möglich war. Die Reederei wollte dann die Maheno am Strand zerlegen. Dies wurde von Australien untersagt und so blieb die Maheno auf
Fraser Island.
Wenn Sie das Wrack mit eigenen Augen sehen wollen, dann sollten Sie in den nächsten Jahren nach Fraser Island fahren. Das Schiff besteht fast nur
noch aus Rost, der vom Wind, Wasser und Souvenirjägern weggetragen wird. Das Heck ist schon zu großem Teil nicht mehr vorhanden.
Der Strand erfüllt übrigens mehrere Funktionen. Er ist nicht nur Strand, sondern auch Highway (Tempolimit 85 km/h) und Landebahn für kleinere
Flugzeuge. Deshalb empfiehlt es sich, nach rechts und links zu schauen, bevor man den Strand überquert.
Ach so. Vom Schwimmen wird dringend abgeraten. Wenn einen nicht die Haie verspeisen, wird man wahrscheinlich von der Strömung weggetragen.
Anschließend ging die Fahrt auf dem meilenlangen Strand weiter. Der nächste Halt war am Cathedral Beach mit den Coloured Sands. Es handelt sich dabei um die Dünen im oberen Bild. Sie bestehen aus verschiedenen Arten von Sand. Damit sich herumkletternde Touristen nicht den Hals brechen oder die Dünen zerstören, ist der Zutritt bei Strafe verboten.
Damit hatten wir den entferntesten Punkt der Tour erreicht. Auf dem Rückweg kamen wir am Eli Creek vorbei. Das ist der längste Süßwasserbach der etwa 80 Bäche auf Fraser Island. Immerhin hat er eine Länge von sechs Kilometern.
Bevor wir endgültig zur Fähre fuhren, machten wir noch einen kurzen Stopp im Yidney Scrub Regenwald. Hier bestand die Möglichkeit für einen kurzen Spaziergang und wir nahmen einen kleinen Snack ein.
Als wir die Fähre erreichten, stand die Sonne schon sehr tief. So nahm ich Fraser Island im weichen Abendlicht auf. Noch während der Rückfahrt zum
Festland ging die Sonne unter, was die Kameras der Tourteilnehmer zum arbeiten brachte. Meine natürlich auch.